Thermoanalyse
Thermische Analyse ist die Messung von Stoffeigenschaften einer Substanz als Funktion der Temperatur (oder der Zeit), während die Probe einem kontrollierten Temperaturprogramm unterworfen ist.
ICTAC-definition (International Confederation of Thermal Analysis and Calorimetry
Einsatzmöglichkeiten der thermischen Analyse
1. Wareneingangskontrolle
Unterscheidung von Kunststofftypen, Erfassung von Chargenunterschieden, Detektion von Füllstoffen, Detektion von Abbauverhalten (Vor allem sehr stark in Kombination mit FT-IR Spektroskopie und GC-MS)
2. Qualitätsüberwachung in der Fertigung
Aussage über die Teilequalität, Detektion des Einflusses der Verarbeitungsbedingungen auf die Werkstoffgüte (Über einen „vorher – nachher“ Vergleich in Kombination mit Beispielsweise der Bestimmung der Viskositätszahl, kann eine thermische Schädigung der Teile nachgewiesen werden.)
Es können physikalische Eigenschaften bestimmt werden:
- Spezifische Wärmekapazität
- Umwandlungen (Schmelzen, Kristallisieren)
- Phasenübergänge ( Glasübergänge)
- Masse- oder Gewichtsverlust
- Mechanische Eigenschaften wie Längenänderungen, Deformation, Speichermodul und Verlustmodul
- Optische Eigenschaften wie Lichtdurchlässigkeit, Lumineszenz und Lichtintensität
Daraus resultieren folgende Stoffeigenschaften :
- Schmelzpunkt / Schmelzbereich
- Kristallisationsverhalten
- Glasumwandlungstemperatur
- Längenausdehnungskoeffizient
- Thermische Stabilität
- Zersetzungstemperatur und Kinetik
- Oxidationszeit ( Oxidations-Induktions-Zeit OIT)
- Vernetzungsverhalten
- Reinheit
- Viskoelastisches Verhalten